Editorial Ausgabe Frühjahr 2022

Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde

Sam Keller, Direktor der Fondation Beyeler
Sam Keller, Direktor der Fondation Beyeler

Natürlich sind Künstler und Künstlerinnen ebenfalls und Museen ganz besonders von der Corona-Krise betroffen. Trotzdem sind die Basler Museen auch unter den erschwerten Bedingungen in Pandemiezeiten weiterhin geöffnet, ja sie bieten hochattraktive Ausstellungen und Veranstaltungen an. Dies, obwohl der personelle, organisatorische und finanzielle Aufwand, der erforderlich ist, um Museumsprogramme zu realisieren, erheblich gestiegen ist. Wenn Sie die Basler Museen in diesem Frühjahr besuchen, werden Sie voraussichtlich wenig bis gar nichts davon merken. Ganz im Gegenteil: Ausstellungsmässig herrscht in Basel ein Goldenes Zeitalter. Ermöglicht wird dies in erster Linie durch die Steuerzahlenden des Kantons
Basel-Stadt, kulturfördernde Sponsoren und insbesondere grosszügiges privates Mäzenatentum. Dass sie unsere Kulturinstitutionen auch in Krisenzeiten unterstützen, bildet die Grundlage für Basels «Kunststücke».

 Museen haben erwiesenermassen vielseitige positive Auswirkungen auf die Lebensqualität, die Standortattraktivität, die Bildung, die soziale Integration, die künstlerische Produktion, die allgemeine Kreativität und Innovation, die psychische und physische Gesundheit der Menschen, die Wirtschaft, die freie Meinungsäusserung sowie das Zusammenleben in einer Demokratie. Kunst und Kultur sind ein wesentliches und wertvolles Gut. Es lohnt sich, für dieses Sorge zu tragen und es zu pflegen. 

Wenn Museen aktiv und attraktiv sind, dann stecken dahinter immer grosses Wissen, harte Arbeit und viel Leidenschaft der Museumsmitarbeitenden. Diese sorgen mit vermehrtem Einsatz dafür, dass auch im dritten Corona-Krisenjahr ein Kulturangebot präsentiert wird, das begeistert. «Es gilt, Begeisterung zu wecken, denn Begeisterung ist das, was wir am meisten benötigen», sagte Picasso: «Für uns und für die jüngere Generation.»

Ich danke daher all den vielen Museumsmitarbeitenden von Herzen für ihr bewundernswertes Engagement: denen, die Ausstellungen und Veranstaltungen organisieren, ebenso wie allen, die Kunst vermitteln, forschen, Sammlungen konservieren, Kataloge publizieren, mit der Öffentlichkeit kommunizieren sowie Tag für Tag Tausende von Besuchenden betreuen, Covid-Zertifikate und Tickets kontrollieren, die Technik warten, die Buchhaltung führen, Personal einstellen, Ausstellungsräume und Toiletten reinigen, Kunstwerke transportieren und für deren Sicherheit sorgen, Bücher und Postkarten einpacken, Café und Kuchen servieren, Pflanzen giessen und vieles mehr leisten, um uns einen angenehmen und anregenden Museumsbesuch zu ermöglichen. Ihnen wird wohl nie von den Balkonen aus applaudiert, aber ein freundliches Wort oder ein kleines Lächeln von den Besuchenden würden bestimmt wohltun. Gerade dies wird aktuell durch das sinnvolle, aber mühsame Maskentragen erschwert. Und deshalb möchte ich mich an dieser Stelle nochmals bei allen Museumsmitarbeitenden für ihren unermüdlichen Einsatz bedanken.

Ich wünsche Ihnen interessante Begegnungen mit Kunstwerken und mit Menschen in den Basler Kulturinstitutionen.

Herzlich, Sam Keller

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