Archiv der Kategorie: Kunstmuseum Basel | Hauptbau

Kunstmuseum Basel – Paarlauf

Kunstmuseum Basel | Hauptbau

17.08.2024 bis 27. Juli 2025

Ausgewählte Objekte der privaten Stiftung Im Obersteg begegnen in rund zwanzig Gegenüberstellungen Gemälden, Skulpturen und Fotoarbeiten der museumseigenen Sammlung. Paarlauf zeigt Werke von Künstler:innen wie Alexej von Jawlensky, Suzanne Valadon und Hans Baldung gen. Grien sowie zeitgenössische Arbeiten, u.a. von Ulrike Rosenbach und Bruce Nauman.

Die Mischung unterschiedlicher Epochen und Genres führt zu überraschenden Begegnungen und stimmigen Wahlverwandtschaften. So trifft ein grossformatiges Gemälde der Basler Künstlerin Mireille Gros auf eine kleine Ölskizze von Paul Cezanne. Mit Hans Holbeins d. J. Zwei Totenschädel in einer Fensternische von 1520 und Niklaus Stoecklins Sarg-Schreinerei von 1919 stehen sich zwei unterschiedliche Assoziationen zum Sterben gegenüber.

Neuhängungen binden regelmässig neue Exponate ein. Paarlauf bleibt in Bewegung, die Ausstellung entwickelt ihre eigene, langsame Choreografie.

Kurztexte von Personen aus unterschiedlichen Lebenswelten und Altersgruppen führen subjektiv an einzelne Gegenüberstellungen heran. Auch Musik darf bei einem Paarlauf nicht fehlen. Junge Musiker:innen haben ausgewählte Kompositionen interpretiert, die über Kopfhörer die individuelle Werkbetrachtung untermalen.

Ein Ausstellungsraum ist Marc Chagall gewidmet: Kürzlich gelangte eine Gruppe früher Zeichnungen und ein Gemälde von ihm in die Sammlung des Kunstmuseums Basel. Die Gegenüberstellung mit den bekannten Chagall-Beständen der Sammlung Im Obersteg ermöglicht neue Einblicke ins Frühwerk des Malers.

Anlass für Paarlauf ist ein Jubiläum: Bereits 20 Jahre ist die Sammlung Im Obersteg als Depositum im Kunstmuseum Basel zu sehen.

Geniale Frauen – Künstlerinnen und ihre Weggefährten

Kunstmuseum Basel | Hauptbau
02.03.2024 – 30.06.2024

Im Norden wie im Süden Europas gab es zwischen 1500 und 1800 weit mehr Malerinnen, Lehrerinnen, Verlegerinnen und Grafikerinnen, als man es vermuten würde. Einige waren gar über die Massen erfolgreich. Doch auch wenn eine Karriere als Künstlerin nicht gänzlich unmöglich war, war sie gesellschaftlich nicht vorgesehen und nur unter besonderen Bedingungen zu realisieren. Die Ausstellung Geniale Frauen zeichnet anhand von rund 100 Werken den Werdegang einzelner Künstlerinnen durch pointierte Gegenüberstellungen mit Werken ihrer Väter, Brüder, Ehemänner und Konkurrenten nach und bettet sie in den Kontext der vormodernen Jahrhunderte ein. Im konzentrierten Vergleich werden auf faszinierende Weise gestalterische und inhaltliche Entsprechungen und Abweichungen sichtbar. Auch werden soziale wie familiäre Hintergründe beleuchtet.  Geniale Frauen – Künstlerinnen und ihre Weggefährten weiterlesen

Die Basler Künstlergruppe Kreis 48 – Rückschau im Kunstmuseum Basel

29.7.2023 bis 11.2.2024
Kunstmuseum Basel | Hauptbau

Zum 75-Jahr-Jubiläum des «Kreis 48» zeigt das Kunstmuseum Basel die erste grosse Rückschau auf diese Künstlergruppe aus Basel. Kopf dieser Vereinigung war Max Kämpf. Entsprechend prägen er und seine Werke die Ausstellung. Einbesonderer Fokus gilt zudem Valery Heussler und ihrer einzigartigen surrealistischen Bildsprache. Sie ist eine (Schweizer)Entdeckung neuerer Zeit. In der Sammlungspräsentation des Kunstmuseums Basel hat Heussler bereits länger einen festenPlatz.

Der Ofenhändler, Valery Heussler, 1951
Der Ofenhändler, Valery Heussler, 1951

Die meisten der rund 40 gezeigten Gemälde und Skulpturen dieser Ausstellung stammen aus dem eigenen Bestand. Leihgaben des Kunstkredits Basel-Stadt ergänzen die Auswahl. Die Ausstellung zeigt auch den Kontext, weshalb der Kreis48 als Resultat der dynamischen Entwicklungen in der damaligen städtischen Kunstszene verstanden werden kann.

Bildnis des Malers Max Kämpf, Karl Glatt, 1942
Bildnis des Malers Max Kämpf, Karl Glatt, 1942

Ein Raum gehört den Basler Graumalern. Als solche wurden u.a. Max Kämpf und Karl Glatt tituliert, die mit ihren dunklenBildern schon vor 1948 auf sich aufmerksam gemacht hatten. In einem weiteren Raum sind Werke der heute bekannterenGruppe 33 ausgestellt – einer 1933 gegründeten Vereinigung von Künstler:innen wie Walter Bodmer, Paul Camenisch undRudolf Maeglin mit antifaschistischen Intentionen.

Ohne die Gruppe 33 ist der Kreis 48 nicht zu denken. Denn die Gründung dieser heterogenen Künstlergruppe, dieausdrücklich kein spezifisches künstlerisches Programm verfolgte, war vor allem eine Emanzipation einer nachrückendenGeneration von den damals bereits etablierten Kunstschaffenden: «Der Zusammenschluss zu einer Gruppe war eine Trotzreaktion gegen die offiziell Anerkannten», formulierte Gründungsmitglied Hans Weidmann im Rückblick und meinteneben der Gruppe 33 auch die Gesellschaft Schweizerischer Maler und Bildhauer (GSMBA) mit illustren Namen wie etwa Cuno Amiet.

Während die frühen Werke der Kreis 48-Mitglieder aus den 1930er-Jahren mitunter junge, noch suchendeKünstler:innen zeigen, markieren Arbeiten der 1950er- und 1960er-Jahre, welchen Weg sie einschlugen. Eine offizielle Auflösung des Zusammenschlusses – der 1950 in einen Verein überführt wurde – gab es nicht.

Der Kreis 48

Zur Gründungsgruppe zählten Henri Barth (gen. Bodin) (1907-1958), Jean-François Comment (1919-2002), RomoloEsposito (1913-1991), Karl Glatt (1912-2003), Max Kämpf (1912-1982), Theo Lauritzen (1911-1989), Alex Maier (1917-2005), Peter Moilliet (1921-2016), Julie Schätzle (1903-1996), Gustav Stettler (1913-2005), Paul Stöckli (1906- 1991), HansWeidmann (1918-1997). Einige Jahre später traten Valery Heussler (1920- 2007), Robert Lienhard (1919-1989), JohannAnton Rebholz (1914-2000) und Hanni Salathé (1926-2012) bei.

(Ausser Barth, Esposito, Lauritzen, Lienhard und Stettler sind alle Künstler:innen mit Werken in der Ausstellung vertreten.)

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