Archiv der Kategorie: Vitra Design Museum, Weil am Rhein/D

Nike – Form Follows Motion

Vitra Design Museum

21.09.2024 – 04.05.2025

Mit Nike: Form Follows Motion präsentiert das Vitra Design Museum die erste umfassende Museumsschau über Nike, die grösste Sportmarke weltweit. Die Ausstellung verfolgt den Aufstieg des Unternehmens von einem lokalen Start-up zu einem globalen Phänomen und legt den Fokus auf Nikes faszinierende Designgeschichte. Diese reicht von den experimentellen Anfängen in den 1960er-Jahren und dem Entwurf des berühmten Swoosh-Logos Anfang der 1970er über Innovationen wie die Air-Sohle bis hin zu aktuellen Forschungen zu Nachhaltigkeit und neuen Materialien. Zugleich untersucht die Ausstellung die Rolle des Sports in unserer Gesellschaft sowie die fast mythische Verehrung von Sneakers und Sportmode in Popkultur und sozialen Medien. Nike: Form Follows Motion schliesst damit an einen Sommer der sportlichen Großereignisse an, der von den Olympischen- sowie Paralympischen Spielen in Paris und der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland geprägt ist. Nike – Form Follows Motion weiterlesen

Transform! Design und die Zukunft der Energie

Vitra Design Museum

23.03.2024 – 01.09.2024

Energie ist der zentrale Motor unserer Gesellschaft, Energie ist politisch, Energie ist unsichtbar. Alle Gebäude, Infrastrukturen und Produkte zur Erzeugung, Verteilung und Nutzung von Energie werden von Menschen gestaltet. Design spielt daher in der aktuellen Energiewende eine wichtige Rolle. Die Ausstellung Transform! Design und die Zukunft der Energie widmet sich der radikalen Transformation des Energiesektors aus der Designperspektive: vom Alltagsprodukt für die Nutzung erneuerbarer Energien bis zur Gestaltung von Solarhäusern und Windkraftanlagen, vom intelligenten Mobilitätskonzept bis zur Zukunftsvision energieautarker Städte. Dabei beleuchtet und hinterfragt die Ausstellung den weltweiten Energiehunger. Wie kann Design dazu beitragen, erneuerbare Energien stärker zu nutzen und den Energieverbrauch zu senken? Was müssen Industrie und Politik, was können wir alle zum Gelingen der Energiewende beitragen? Um den weltweiten CO2-Ausstoss zu reduzieren und den Klimawandel zu stoppen, ist eine Abkehr von fossilen Energieträgern notwendig. So wie die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern unseren Alltag bis ins kleinste Detail geprägt hat, wird auch die schrittweise Umstellung auf erneuerbare Energien unser Leben in Zukunft beeinflussen. Design spielt dabei eine zentrale Rolle, denn jegliche Infrastruktur für die Energiewende wird entworfen und durchdacht: Design vermittelt dabei zwischen Naturwissenschaft, Forschung und EndverbraucherInnen und zeigt, wie neue Technologien sinnvoll und benutzerfreundlich eingesetzt werden können. Design ermöglicht auch die Visualisierung von Ideen und simuliert die zukünftige Energienutzung in Städten und auf globaler Ebene. Die Ausstellung Transform! Design und die Zukunft der Energie beginnt mit dem Fokus auf den Menschen und den menschlichen Körper und weitet dann den Blick vom Haus über die Stadt bis hin zur Frage, wie ganze Energielandschaften aussehen können. So versammelt die Ausstellung unter anderem verschiedene Produkte, Prototypen und Experimente für das Leben «off-grid», also für die netzunabhängige Nutzung erneuerbarer Energien: Pauline van Dongen integriert Fotovoltaik in Kleidung. Der Hydrogen Cooker von Stefan Troendle ist ein Prototyp einer Kochvorrichtung, die mit Wasserstoff betrieben wird. Die Strassenlaterne Papilio von Tobias Trübenbacher versorgt sich durch ein integriertes Windrad selbst mit Energie. Die Hängeleuchte Sunne von Marjan van Aubel ist solarbetrieben und ahmt mit ihrem atmosphärischen Licht das Sonnenlicht von Aufgang bis Untergang nach. Die Ausstellung macht deutlich, dass neben dem Ausbau erneuerbarer Energien auch die intelligente Gestaltung von Alltagsgegenständen sowie die Visualisierung von städtebaulichen und infrastrukturellen Zukunftsideen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Diese ganzheitliche Betrachtung aus der Design-Perspektive ermöglicht nachhaltige Lösungen, die Energieeinsparungen für jeden Einzelnen beinhalten. Die damit verbundene Reduzierung des weltweiten Energieverbrauchs und die Neugestaltung unseres energieintensiven Lebensstils sind dringende Herausforderungen, denen sich ArchitektInnen und GestalterInnen weltweit stellen. ◀

Iwan Baan – Momente der Architektur

Vitra Design Museum
21.10.2023 – 03.03.2024

Iwan Baan gilt als einer der bedeutendsten Fotografen unserer Zeit für Architektur und die gebaute Welt. In eindrücklichen Bildern dokumentiert er das Wachstum globaler Megacities ebenso wie traditionelle oder informelle Bauten und die Werke bekannter zeitgenössischer ArchitektInnen, darunter Rem Koolhaas,
Herzog & de Meuron, Kazuyo Sejima und Tatiana Bilbao. Ab dem 21. Oktober 2023 widmet das Vitra Design Museum dem niederländischen Fotografen die erste umfassende Retrospektive. Die Ausstellung zeigt mit dem breit angelegten Werk des Fotografen ein Panorama der Architektur des frühen 21. Jahrhunderts in ihren urbanen und sozialen Zusammenhängen. Iwan Baan – Momente der Architektur weiterlesen

Garden Futures – Designing with Nature

Vitra Design Museum
25.03.2023 – 03.10.2023

Gärten sind Spiegel von Identitäten, Träumen und Visionen; sie haben tiefe kulturelle Wurzeln. Seit einigen Jahren sind Gärten in aller Munde – nicht nur als romantisches Idyll, sondern als Experimentierfelder für Fragen der sozialen Gerechtigkeit, Klimawandel, Biodiversität, also für eine nachhaltige Zukunft. Gärten sind zu Orten der Avantgarde geworden. Mit Garden Futures präsentiert das Vitra Design Museum erstmals eine grosse Ausstellung zur Geschichte und Zukunft des modernen Gartens. Welche Ideen und Vorstellungen haben unser heutiges Gartenideal geprägt? Welchen Beitrag leisten Gärten zu einer nachhaltigeren Zukunft, die für alle lebenswert ist? Diese Fragen untersucht die Ausstellung anhand von vielfältigen Beispielen aus Design, Alltagskultur und Landschaftsarchitektur – vom Liegestuhl bis zur vertikalen Stadtfarm, von zeitgenössischen Community-Gärten über begrünte Gebäude bis hin zu Gärten von GestalterInnen und KünstlerInnen wie Roberto Burle Marx, Mien Ruys oder Derek Jarman. Garden Futures – Designing with Nature weiterlesen

Garden Futures – Designing with Nature

Vitra Design Museum
25.03.2023 – 03.10.2023

Gardens reflect identities, dreams, and visions. Deeply rooted in their culture, they can unfold immense symbolic potential. The recent revival of horticulture has focused less on the garden as a romantic refuge than as a place where concepts of social justice, biodiversity, and sustainability can be tried and tested. Gardens have become places of the avantgarde. The exhibition »Garden Futures« at the Vitra Design Museum is the first to explore the history and future of modern gardens. Where do today’s garden ideals come from? Will gardens help us achieve a liveable future for everyone? The exhibition addresses these questions using a broad range of examples from design, everyday culture, and landscape architecture – from deckchairs to vertical urban farms, from contemporary community gardens to living buildings to gardens by designers and artists including Roberto Burle Marx, Mien Ruys, and Derek Jarman. The exhibition architecture was designed by the Italian design duo Formafantasma. Garden Futures – Designing with Nature weiterlesen

Hello, Robot – Design zwischen Mensch und Maschine

Vitra Design Museum

24.09.2022 – 05.03.2023

Science-Fiction wird Realität: Mehr und mehr hält die Robotik Einzug in unser Leben. Die Beispiele dafür reichen von Transportdrohnen oder Pflege-Robotern bis hin zu Internet-Bots. Die Ausstellung umfasst mehr als 200 Exponate aus der Industrie und dem Wohnbereich, aber auch Computerspiele, Medieninstallationen sowie Beispiele aus Film und Literatur. Sie alle verdeutlichen, wie sehr unser aller Leben schon heute bis in den intimsten Bereich hinein von Robotern durchdrungen ist. Zugleich haben gerade die letzten Jahre gezeigt, wie stark auch politische Felder – etwa Wahlen oder Debatten über Diversität oder Klimawandel – heute durch Algorithmen und künstliche Intelligenz gesteuert werden können und welche Risiken sich daraus ergeben. Deshalb greift die Ausstellung auch die ethischen, sozialen und politischen Fragen auf, die mit dem wachsenden Einfluss der Robotik verbunden sind.

Hajime Sorayama, Sony Corporation, »AIBO Entertainment Robot (ERS-110)«, 1999
Hajime Sorayama, Sony Corporation, »AIBO Entertainment Robot (ERS-110)«, 1999

Die Roboter sind da. Was wie Science-Fiction klingt oder wie eine Verschwörungstheorie, ist längst banaler Alltag. Autos, Waschmaschinen, Geldautomaten, Drohnen, der selbstfahrende Zug zwischen Flughafen-Terminals, der digitale Assistent, der sich um Kundenanliegen kümmert – das alles und vieles mehr wird heute zumindest teilweise durch Robotik gesteuert. Denn die Definition eines Roboters ist einfacher, als man denkt: Es braucht ein Gerät, das Daten sammelt; Software, die diese Daten interpretiert; und schliesslich ein Gerät, das eine Reaktion darauf generiert. An der Schnittstelle zwischen dem Menschen und dieser robotischen Umwelt steht Design. Über die blosse Gestaltung von Form und Funktion geht das weit hinaus. 

Im ersten Teil der Ausstellung geht es um die alte Begeisterung der Moderne für den künstlichen Menschen und darum, wie die Populärkultur unser Verständnis von Robotern geprägt hat. Hier treffen wir nicht nur auf bekannte Roboter aus Film und Literatur, etwa R2-D2, den liebenswerten Astromech-Droiden aus «Star Wars», sondern auch auf den ganz realen, vierbeinigen Roboter Spot von Boston Dynamics. Der Roboterhund assistiert bei Raketentests und in den Ausgrabungsstätten von Pompeji. 

Um Industrie und die Arbeitswelt geht es im zweiten Teil: Während der Roboter in diesem Kontext heute immer wieder als Bedrohung für die ArbeitnehmerInnen beschrieben wird, beleuchtet
Hello, Robot die aktuelle Debatte um dieses Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Bandbreite der Exponate reicht hier vom klassischen Industrieroboter bis zu einer Installation der Gruppe RobotLab, bei der ein Roboter am laufenden Band Manifeste produziert und damit hinterfragt, wo die Grenzen zwischen automatisierbarer Arbeit und menschlicher Kreativität liegen. 

Twentieth Century Fox and Lucasfilm Ltd.R2-D2, 1977. Erstmals zu sehen im Spielfilm Krieg der Sterne. Episode IV – Eine neue Hoffnung, 1977
Twentieth Century Fox and Lucasfilm Ltd.R2-D2, 1977. Erstmals zu sehen im Spielfilm Krieg der Sterne. Episode IV – Eine neue Hoffnung, 1977

Wie uns die Technologie noch näherkommt – als «Freund und Helfer» im Alltag, im Haushalt, in der Pflege, als digitaler Begleiter oder gar beim Cybersex –, wird im dritten Teil der Ausstellung deutlich. Besonders spannend ist es dabei zu beobachten, wie sich nicht nur die Beziehung zwischen Mensch und Maschine wandelt, sondern auch die Interaktion von Mensch zu Mensch. Unter anderem wird ein Wandteppich der französischen Künstlerin Éva Ostrowska gezeigt. Die Künstlerin verdeutlicht darin auf humorvolle und subversive Art, wie Frauen sich in Zeiten von Dating Apps vor Grenzüberschreitungen schützen können.

Im letzten Teil geht es um die zunehmende Verschmelzung von Mensch und Robotik, etwa wenn wir in einem «lernenden» Gebäude leben, oder uns in einer sogenannten «Smart City» bewegen. Technologie prägt uns, und wir prägen unsere technologische, robotische Umgebung.

Im Aussenraum des Museums wird als Ergänzung der Ausstellung der Eggshell Pavillon von Gramazio Kohler Research, ETH Zürich, gezeigt. Dabei kommt die sogenannte Eggshell-Fertigungstechnologie zum Einsatz. Die Verschalung für den Betonguss kommt aus dem 3D-Drucker und wird nach dem Aushärten wie eine Eierschale abgepellt. Das ermöglicht nicht nur aussergewöhnliche Formen, sondern auch Materialeinsparungen von bis zu 50 Prozent.

Die Ausstellung macht deutlich, dass die Ausbreitung der Robotik seit Jahrzehnten mit Ambivalenz beobachtet wird. Damals wie heute schwankt die Debatte über künstliche Intelligenz zwischen Utopie und Dystopie, zwischen der Hoffnung auf eine bessere, technisierte Welt und der Angst vor einer Entmündigung des Menschen. In diesem Kontext stellt sich auch die Frage nach der Verantwortung des Designs neu.