Während der Schliessung des Hauptbaus des Kunstmuseums Basel bis Mitte April 2016 bietet dieses insbesondere im Museum für Gegenwartskunst ein reichhaltiges Ausstellungsprogramm an, das mit einem besonderen Highlight beginnt: «Cézanne bis Richter – Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel».
Cézanne bis Richter
Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel
14.02.2015 – 21.02.2016
Museum für Gegenwartskunst Basel
Von Bernhard Mendes Bürgi
Die Ausstellung macht die wesentlichen künstlerischen Entwicklungen in der europäischen Malerei bis in die 1970-er Jahre auf unmittelbare Weise nachvollziehbar. Gezeigt werden rund 70 Werke, unter anderem von Cézanne, Pissarro, Monet, Degas, Renoir, van Gogh, Modersohn-Becker, Böcklin, Hodler, Braque, Picasso, Kandinsky, Mondrian, Klee, Miró, Fontana, Palermo, Tanguy und Richter. Die Öffentliche Kunstsammlung Basel ist gerade im Bereich des ausklingenden 19. Jahrhunderts und der Klassischen Moderne von herausragender Bedeutung.
Im grossen Oberlichtsaal und in den angrenzenden Räumen des Museums für Gegenwartskunst sind Meisterwerke von Paul Cézanne bis Gerhard Richter zu sehen. Es handelt sich um einen panoramaartigen Überblick, der die wesentlichen künstlerischen Entwicklungen in der europäischen Malerei bis in die 1970er-Jahre auf unmittelbare Weise nachvollziehbar macht. Die Richtschnur der rund 70 Werke umfassenden Präsentation ist die Chronologie, die weniger ein didaktisches Nacheinander von sich folgenden Kunstströmungen konstruiert, als vielmehr eine Gleichzeitigkeit des Anderen zeigt, die für die Moderne prägend ist.
Am Anfang stehen französische Künstler, die jenseits der akademischen Malerei nach neuen Bildsprachen suchten. Das Werk von Paul Cézanne steht exemplarisch für einen Weg der beharrlichen künstlerischen Recherche. Er machte als einer der Ersten transparent, dass ein Bild aus einzelnen Pinselstrichen und Farbflecken aufgebaut ist. Die Ausstellung schliesst mit dem erst kürzlich erworbenen Zyklus «Verkündigung nach Tizian» von Gerhard Richter. In mehreren Versionen wird die malerische Aneignung eines Gemäldes von Tizian zu abstrakten Farb-
räumen verwischt. Richter reflektiert sowohl die Geschichte der Malerei als auch die im 20. Jahrhundert herrschende Dialektik von Abstraktion und Figuration, die er zu einer neuen Synthese führt.
*Bernhard Mendes Bürgi ist Direktor des Kunstmuseums Basel und Kurator
der Ausstellung