Jonathan Monk – Jan van der Ploeg – Christiane Löhr
27.05.2016 – 17.07.2016
Kunsthaus Baselland
Das Kunsthaus Baselland zeigt in seiner grossen Sommerausstellung drei Künstler/innen, die in einen Dialog mit Architektur und der Institution Kunsthaus treten.
von Ines Goldbach*
Wer Jonathan Monk einlädt, kann vor allem mit einem rechnen: Es wird alles andere als gewöhnlich. Der 1969 in Leicester geborene Künstler, der gegenwärtig in Rom und Berlin lebt und dessen Werke international bereits in zahlreichen viel beachteten Ausstellungsauftritten zu sehen waren, ist jetzt im Kunsthaus Baselland zu Gast.
Mit seiner Einladung für eine Einzelausstellung geht Monk auch in seinem eigenen Werk einen entscheidenden Schritt weiter; er thematisiert nicht zuletzt die Konditionen, Möglichkeiten und Einschränkungen, aber auch Erwartungen, die mit solch einer Ausstellungseinladung verbunden sind – eine Ausstellung, die mit ihrer Laufzeit innerhalb der international viel beachteten Kunstmesse Art Basel liegt. Im Titel Exhibition Model One klingt bereits die Vielzahl an künstlerischen Überlegungen für Monks neuen Werkkomplex an: modellhaft in vielerlei Hinsicht, humorvoll, tiefgründig, eine neue Freiheit propagierend in einem immer komplexer und zugleich schwerfälliger werdenden Kunstbetrieb.
So ist denn auch der Auftritt des in Amsterdam lebenden niederländischen Künstlers Jan van der Ploeg (* 1959) zu sehen. Van der Ploeg, der zu den international bekanntesten Künstlern im Bereich der zeitgenössischen Wandmalerei zählt, entwickelt für seinen ersten institutionellen Auftritt in der Schweiz einen neuen, auf vielen Hundert Quadratmetern sich entwickelnden Werkkomplex, der das Skulpturale der Kunsthaus-
Architektur thematisiert sowie eine spannende Verbindung von Wandzeichnung, Malerei, Skulptur und Architektur schafft.
Ein ebenso überraschender Zusammenklang von Skulptur, Architektur, aber auch (Raum-)Zeichnung ist es auch, der die Arbeiten von Christiane Löhr auszeichnet. Die im italienischen Prato und in Köln arbeitende Künstlerin (* 1965), die soeben den Premio Pino Pascali erhalten hat, realisiert aus ungewöhnlichen Materialien wie Pflanzensamen oder auch Pferdehaaren Skulpturen, die in ihrer Grösse und Beschaffenheit äusserst unterschiedlich ausfallen können. Mal sind es raumgreifende Installationen, mal zarte, auf Sockeln ruhende Skulpturen, die mitunter an Architektur oder deren Elemente erinnern. Wachstum, Veränderung und ein Erleben der Werke innerhalb von Zeit sind wichtige Aspekte innerhalb des Œuvres – und machen deren Faszinosum aus.
So unterschiedlich die drei parallel im Kunsthaus Baselland gezeigten Einzelausstellungen auf den ersten Blick sein mögen, so besteht doch gerade hierin eine feine verbindende Sequenz – im offenen und neu denkenden Umgang mit dem Kunsthaus als Institution, mit seinen Konditionen, aber auch seiner Architektur und seinem Agieren innerhalb eines spezifischen Umfeldes.
*Ines Goldbach ist Direktorin des Kunsthaus Baselland und
Kuratorin der Ausstellungen