Museum Tinguely
ab 8. Februar 2023
Die unter dem Titel La roue = c’est tout neu eingerichtete Sammlungspräsentation erstreckt sich erstmals seit über 20 Jahren wieder über die gesamte Fläche der grossen Halle im Erdgeschoss. Auf 1500 m2 ist ein abwechslungsreicher Parcours durch das gesamte Schaffen von Jean Tinguely eingerichtet.
Seine Karriere beginnt Mitte der 1950-er Jahre mit einem eigentlichen Schaffensrausch, in dem er radikal, spielerisch und mit Humor die Kunst seiner Zeit neu erfindet. Dieses filigrane und explosive Frühwerk ist in einer klassischen Raumsituation präsentiert. Eine Ausstellung in der Ausstellung ist weiterhin den herausragenden Projekten gewidmet, in denen er mit anderen Künstlerinnen und Künstlern zusammenarbeitet. Sie haben oft Gattungsgrenzen gesprengt und fanden auf der Strasse, auf der Bühne oder sogar in der Wüste statt. Das düstere und oft sakrale Spätwerk, seine vom Automobil inspirierten Werke und die Fasnacht werden in einem stimmungsvollen Raum inszeniert und ergänzen den Mengele-Totentanz, der seit einigen Jahren einen neu eingebauten, kapellenartigen Raum einnimmt. Eine 1000 m2 grosse Halle mit Grossskulpturen und Musikmaschinen schliesst die neue Sammlungspräsentation ab. Hier finden ab jetzt die Veranstaltungen des Museums inmitten der grossen Tinguely-Räderwerke statt.
Besondere Erwähnung verdient der Neuankauf von Éloge de la folie von 1966. Es ist eines der Hauptwerke Tinguelys der 1960-er Jahre. Entstanden ist es für das gleichnamige Ballettstück von Roland Petit: Ein flaches Räderwerk mit dem Charakter eines scherenschnittartigen Vorhangs im Hintergrund der Bühne. Es ist eine grossartige Erweiterung unserer stetig wachsenden Sammlung und setzt einen wichtigen Akzent in der Neupräsentation unserer Sammlung.