Laura Lamiel, Ein Liebeslied, 2019, Foto: Marc Domage

Laura Lamiel. Honig am Messer

Cahn Kunstraum | bis 9. Oktober 2021

Mit dem Cahn Kunstraum wird Basel diesen Herbst um einen Ausstellungsort reicher. Zentral gelegen an der Steinentorstrasse 19, werden auf einer Fläche von über 500 m2 Kunstprojekte gezeigt, in denen die zeitgenössische Kunst in einen Dia-
log mit derjenigen der Antike tritt. Künstlerinnen und Künstler werden nach Basel eingeladen, wo sie mehrere Tage in der Stammgalerie an der Malzgasse mit der antiken Kunst zusammenleben: die Galerie wird zum Atelier. Aus dieser intensiven und zugleich intimen Auseinandersetzung mit der Kunst der Antike entstehen Arbeiten und Projekte, die anschliessend im Cahn Kunstraum vorgestellt werden. Es werden zwei bis drei Ausstellungen pro Jahr gezeigt werden, jeweils in Zusammenarbeit mit den Galerien, welche die Künstlerinnen und Künstler vertreten. 

Laura Lamiel, Intimate territories, 2020, Foto: Aurélien Mole
Laura Lamiel, Intimate territories, 2020, Foto: Aurélien Mole

Der Cahn Kunstraum wird mit einem Projekt eröffnet, das gemeinsam mit der Pariser Galerie Marcelle Alix entwickelt wurde und in dem der immense Raum vollständig mit Werken der französischen Künstlerin Laura Lamiel (geb. 1948) bespielt wird. Mit Honig am Messer wird in der Schweiz erstmals eine grosse Einzelausstellung dieser in Frankreich hochgeschätzten Künstlerin gezeigt. Lamiels monumentale, konzeptuelle Raumgestaltungen entstehen über längere Zeit in ihrem Atelier, in dem sie auch lebt. Über Monate hinweg erfahren sie tägliche Veränderungen. Ganz im Sinne dieser Arbeitsform hat die Künstlerin nach ihrem Besuch in Basel gewisse Werke durch die Integration von Antiken umgestaltet. Die Installationen gleichen archäologischen Befunden: es sind Situationen, mit denen die Künstlerin im Heute lebt, und in diesen persönlichen Befund ordnen sich die antiken Fund-
objekte ein. Für die Dauer der Ausstellung erleben sowohl die zeitgenössischen als auch die antiken Werke eine Metamorphose und bilden ein neues Gesamtkunstwerk. Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bilden über 60 Zeichnungen von Laura Lamiel. Viele von ihnen wurden in den Nächten der Covid-Pandemie geschaffen. Diese intimen Werke sind äusserst sensibel und erlauben einen tiefen Einblick in das Innenleben der Künstlerin.

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