Kunstmuseum Basel | Neubau
02.09.2023 – 21.01.2024
Die grosse Sonderausstellung Matisse, Derain und ihre Freunde im Kunstmuseum Basel | Neubau widmet sich der ersten Avantgarde-Bewegung des 20. Jahrhunderts: den Fauves. Anhand von rund 160 hochkarätigen Werken, von denen etliche noch nie in der Schweiz zu sehen waren, richtet sie den Fokus auf die Farb-
experimente von Henri Matisse, André Derain, Georges Braque,
Maurice de Vlaminck und anderen in den Jahren 1904 bis 1908.

Der Fauvismus prägte die Malereidiskurse der Moderne und darüber hinaus. Der Begriff Fauves (Raubkatzen, wilde Tiere) stammt aus einer Ausstellungsrezension des Salon d’Automne 1905 des Kunstkritikers Louis Vauxcelles. Er bezog sich auf den expressiven Farbauftrag und die ungewöhnlichen Farbkombinationen, die auf revolutionäre Weise gegen die damaligen Konventionen der Malerei verstiessen.
Für das zeitgenössische Publikum wirkten die Bilder grell und schockierend. Die lose Künstlergruppierung um Matisse und Derain machte sich die despektierliche Bezeichnung umgehend zu eigen und schlug aus dem Skandaleffekt Kapital.

Die Ausstellung Matisse, Derain und ihre Freunde zeigt auf, wie die Etablierung der Fauves in der sich damals stark wandelnden Kunstwelt vonstattenging. Die Maler verfügten über keine klare ästhetische Agenda in Form von Programmschriften oder Manifesten, und sie stammten aus heterogenen sozialen und künstlerischen Milieus. Ihr gemeinsames Interesse war die Malerei der Post- und Neo-Impressionisten, von Georges Seurat, Vincent van Gogh, Paul Cezanne und Paul Gauguin.