Das Kunstmuseum Basel beleuchtet in einer grossen Sonderausstellung die Auseinandersetzung Pablo Picassos (1881–1973) mit dem auf Kreta geborenen Altmeister Doménikos Theotokópoulos, besser bekannt als El Greco (1541–1614). Rund 30 Paarungen von Meisterwerken beider Künstler zeichnen diesen Dialog nach, der zu den faszinierendsten der Kunstgeschichte zählt.Picasso – El Greco weiterlesen →
Das Kunstmuseum Basel Gegenwart präsentiert mit der Ausstellung Fun Feminism rund 40 Werke von Künstler:innen, die feministische Perspektiven mit einem humorvollen Blick beleuchten. Ausgangspunkt dafür bildet die hauseigene Sammlung, gezielt ergänzt durch nationale und internationale Leihgaben. Seit rund 50 Jahren arbeiten Künstler:innen, Kunsthistoriker:innen, Galerist:innen und Kurator:innen daran, feministische Perspektiven in den visuellen Künsten zu stärken: Darstellungsweisen von Geschlechterbildern und rollen werden so neu definiert.Fun Feminism – feministische Perspektiven im Kunstmuseum Basel weiterlesen →
Science-Fiction wird Realität: Mehr und mehr hält die Robotik Einzug in unser Leben. Die Beispiele dafür reichen von Transportdrohnen oder Pflege-Robotern bis hin zu Internet-Bots. Die Ausstellung umfasst mehr als 200 Exponate aus der Industrie und dem Wohnbereich, aber auch Computerspiele, Medieninstallationen sowie Beispiele aus Film und Literatur. Sie alle verdeutlichen, wie sehr unser aller Leben schon heute bis in den intimsten Bereich hinein von Robotern durchdrungen ist. Zugleich haben gerade die letzten Jahre gezeigt, wie stark auch politische Felder – etwa Wahlen oder Debatten über Diversität oder Klimawandel – heute durch Algorithmen und künstliche Intelligenz gesteuert werden können und welche Risiken sich daraus ergeben. Deshalb greift die Ausstellung auch die ethischen, sozialen und politischen Fragen auf, die mit dem wachsenden Einfluss der Robotik verbunden sind.
Hajime Sorayama, Sony Corporation, »AIBO Entertainment Robot (ERS-110)«, 1999
Die Roboter sind da. Was wie Science-Fiction klingt oder wie eine Verschwörungstheorie, ist längst banaler Alltag. Autos, Waschmaschinen, Geldautomaten, Drohnen, der selbstfahrende Zug zwischen Flughafen-Terminals, der digitale Assistent, der sich um Kundenanliegen kümmert – das alles und vieles mehr wird heute zumindest teilweise durch Robotik gesteuert. Denn die Definition eines Roboters ist einfacher, als man denkt: Es braucht ein Gerät, das Daten sammelt; Software, die diese Daten interpretiert; und schliesslich ein Gerät, das eine Reaktion darauf generiert. An der Schnittstelle zwischen dem Menschen und dieser robotischen Umwelt steht Design. Über die blosse Gestaltung von Form und Funktion geht das weit hinaus.
Im ersten Teil der Ausstellung geht es um die alte Begeisterung der Moderne für den künstlichen Menschen und darum, wie die Populärkultur unser Verständnis von Robotern geprägt hat. Hier treffen wir nicht nur auf bekannte Roboter aus Film und Literatur, etwa R2-D2, den liebenswerten Astromech-Droiden aus «Star Wars», sondern auch auf den ganz realen, vierbeinigen Roboter Spot von Boston Dynamics. Der Roboterhund assistiert bei Raketentests und in den Ausgrabungsstätten von Pompeji.
Um Industrie und die Arbeitswelt geht es im zweiten Teil: Während der Roboter in diesem Kontext heute immer wieder als Bedrohung für die ArbeitnehmerInnen beschrieben wird, beleuchtet Hello, Robot die aktuelle Debatte um dieses Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Bandbreite der Exponate reicht hier vom klassischen Industrieroboter bis zu einer Installation der Gruppe RobotLab, bei der ein Roboter am laufenden Band Manifeste produziert und damit hinterfragt, wo die Grenzen zwischen automatisierbarer Arbeit und menschlicher Kreativität liegen.
Twentieth Century Fox and Lucasfilm Ltd.R2-D2, 1977. Erstmals zu sehen im Spielfilm Krieg der Sterne. Episode IV – Eine neue Hoffnung, 1977
Wie uns die Technologie noch näherkommt – als «Freund und Helfer» im Alltag, im Haushalt, in der Pflege, als digitaler Begleiter oder gar beim Cybersex –, wird im dritten Teil der Ausstellung deutlich. Besonders spannend ist es dabei zu beobachten, wie sich nicht nur die Beziehung zwischen Mensch und Maschine wandelt, sondern auch die Interaktion von Mensch zu Mensch. Unter anderem wird ein Wandteppich der französischen Künstlerin Éva Ostrowska gezeigt. Die Künstlerin verdeutlicht darin auf humorvolle und subversive Art, wie Frauen sich in Zeiten von Dating Apps vor Grenzüberschreitungen schützen können.
Im letzten Teil geht es um die zunehmende Verschmelzung von Mensch und Robotik, etwa wenn wir in einem «lernenden» Gebäude leben, oder uns in einer sogenannten «Smart City» bewegen. Technologie prägt uns, und wir prägen unsere technologische, robotische Umgebung.
Im Aussenraum des Museums wird als Ergänzung der Ausstellung der Eggshell Pavillon von Gramazio Kohler Research, ETH Zürich, gezeigt. Dabei kommt die sogenannte Eggshell-Fertigungstechnologie zum Einsatz. Die Verschalung für den Betonguss kommt aus dem 3D-Drucker und wird nach dem Aushärten wie eine Eierschale abgepellt. Das ermöglicht nicht nur aussergewöhnliche Formen, sondern auch Materialeinsparungen von bis zu 50 Prozent.
Die Ausstellung macht deutlich, dass die Ausbreitung der Robotik seit Jahrzehnten mit Ambivalenz beobachtet wird. Damals wie heute schwankt die Debatte über künstliche Intelligenz zwischen Utopie und Dystopie, zwischen der Hoffnung auf eine bessere, technisierte Welt und der Angst vor einer Entmündigung des Menschen. In diesem Kontext stellt sich auch die Frage nach der Verantwortung des Designs neu.
Als Nicolás García Uriburu 1968 den Canal Grande in Venedig giftgrün färbte, erregte er Aufsehen. So sehr, dass der Künstler und Umweltaktivist die Aktion am Rhein 1981 wiederholte, schliesslich machte auch Joseph Beuys mit, und gemeinsam füllten sie das Wasser in Flaschen. Da war die Ökologiebewegung schon im Mainstream angekommen. Der Rhein galt damals als besonders schmutzig, ein anderes Mal färbte er sich infolge eines Chemieunfalls in Basel blutrot, Fische starben massenweise. Heute ist der Fluss so sauber, dass das Rheinschwimmen in Basel Volkssport Nummer 1 ist.
Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G Keramik & Textilien aus der Sammlung von Bartha
bis 06.11.2022
Im Rahmen einer speziellen Ausstellungsserie präsentiert die Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G regelmässig unbekannte Basler Privatsammlungen. Die aktuelle Ausstellung gilt der Sammlung des Galeristen Miklós von Bartha. Als Galerist lag der Schwerpunkt seiner mittlerweile von seinem Sohn in zweiter Generation geführten Galerien in Basel und Kopenhagen auf moderner und zeitgenössischer Kunst. In seiner Privatsammlung bewahrt von Bartha traditionelle Volkskunst aus der Heimat seiner Familie aus Siebenbürgen für zukünftige Generationen. Transylvania’s Hidden Treasures weiterlesen →
Eine Ausstellung des Vitra Design Museums, V&A Dundee und maat, Lissabon
Plastik prägt unseren Alltag wie kaum ein anderes Material: von der Verpackung bis zum Turnschuh, vom Haushaltsgerät bis zum Möbel, von Autos bis zur Architektur. Jahrzehntelang haben Kunststoffe die Vorstellungskraft von DesignerInnen und ArchitektInnen beflügelt, sie standen für unbeschwerten Konsum und revolutionäre Neuerungen. Doch diese Zeiten sind vorbei, die Folgen des Kunststoff-Booms drastisch sichtbar geworden. Mit Plastik. Die Welt neu denken untersucht das Vitra Design Museum die Geschichte, Gegenwart und Zukunft eines kontroversen Materials – vom rasanten Aufstieg der Kunststoffe im 20. Jahrhundert über ihren verheerenden Einfluss auf die Umwelt bis hin zu Lösungsansätzen für einen nachhaltigeren Umgang mit Plastik. Die Ausstellung beginnt mit einem Rückblick auf wichtige Kunststoffvorläufer, von denen viele noch auf pflanzlichen und tierischen Rohstoffen basierten.Plastik. Die Welt neu denken weiterlesen →
Josef Helfenstein ist Direktor des Kunstmuseums Basel
Liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde
Wir haben die Bilder und Menschen vermisst während der pandemiegeprägten Zeit. Den farbenfrohen Eiffelturm von Robert Delaunay, Arnold Böcklins planschende Nereïden, das eindrückliche Selbstporträt von Paula Modersohn-Becker, den toten Christus im Grab von Hans Holbein d.J.. Ebenso wie den Spaziergang am Strand, die Aussicht vom Berg, den Blick auf einen Fluss im Nebel. Ausflüge, ob in die Natur oder ins Museum, beleben und inspirieren uns. Sie wecken Erinnerungen, versinnbildlichen Sehnsüchte. Sie erlauben uns, Dinge und auch uns selbst neu zu erfahren, sie berühren unser Innerstes. Editorial weiterlesen →
Einen ganzen Sommer lang wird die Performance Kunst im Museum Tinguely mit BANG BANG – translokale Performance Geschichte:n gefeiert. Die prozessorientierte Ausstellung stellt die Schweizer Performance-Landschaft, ihre Protagonistinnen und Netzwerke ins Zentrum und präsentiert zugleich ein reiches und vielseitiges internationales Programm. Über Videoinstallationen, Performances, Fotos, Texte und Diskussionen wird die unglaublich vielfältige Geschichte dieses Mediums aufgefächert. Es ist ein einmaliges Kaleidoskop, welches hier ausgebreitet wird.BANG BANG – Translokale Performance Geschichte:n weiterlesen →
Die Art Foundation Pax feiert ihr Fünf-Jahre-Jubiläum
Die Art Foundation Pax mit Sitz in Basel ist eine unabhängige Stiftung zur Förderung der digitalen und medienbasierten Kunst der Schweiz und wird finanziell unterstützt von Pax. Ende 2017 ins Leben gerufen, vergibt sie seit 2018 jährlich die Pax Art Awards. Neben Nicolas C. Bopp, Präsident des Stiftungsrats, fungieren Sabine Himmelsbach, Direktorin des HEK (Haus der elektronischen Künste) sowie Fausto De Lorenzo, De Lorenzo Museumsmanagement Basel, als Stiftungsräte.
Wie lässt sich Wasser in Wein verwandeln? Womit zaubert man besondere Düfte auf die Festtafel? Kann man überhaupt
«schöner trinken»? Die Sonderausstellung stellt eine der bedeutendsten Privatsammlungen barocker Silberobjekte in der Schweiz erstmals der Öffentlichkeit vor. Sie gibt reizvolle Einblicke in die Vielfalt von Trinkgefässen sowie deren Herstellung und Verwendung.
Von Roland Wetzel
Tanz ist eine universelle Sprache des Austauschs, des Ausdrucks, der Selbstverwirklichung und der individuellen wie auch der kollektiven Ermächtigung. Er bringt Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters zusammen und schafft Gemeinschaft. Mit Tanz feiert man das Leben in seiner ganzen Vielfalt.
Kloster Schoenthal, Langenbruck
10. April bis 6. November 2022
Die Ausstellung if seven was five legt den Fokus auf das bildhauerische Werk des in Berlin lebenden Künstlers Thomas Scheibitz. Malerei und Skulptur bestimmen gleichberechtigt seine künstlerische Praxis, die immer wieder dasVerhältnis zwischen autonomer Setzung und einem sich verflüchtigenden Weltbezug untersucht. Grundlage seiner Arbeiten ist ein breit angelegter Fundus von «Sekundärmaterial», wie der Künstler sein umfangreiches Archiv gesammelter Materialien bezeichnet.