Renée Levi
Italique
04.05.2013–29.09.2013
Kloster Schönthal, BL
Wenn die Künstlerin nach cursif für ihre neue Ausstellung den Titel italique wählt, dann schreibt oder malt sie ihr Alphabet weiter. Typografie wird Malerei. Italique ist auch Kursivschrift, und die Malerei demzufolge schräg. So liegen jedenfalls grosszügig gemalte Farbformen auf rohen Leinwänden und messen deren Flächen aus, eilen über sie hin und deren Grenzen entlang. Ein Bild ist ein Bild ist ein Bild. Schräg im doppelten Wortsinn sind diese Bildtafeln indessen nicht – im Gegenteil. Sie wirken luzid, transparent, cartesianisch klar. Diese Bilder wollen nicht mehr, als dass sie da sind: Leinwände auf Keilrahmen, rohes Leinen oder maschinell weiss grundierte Stoffbahnen auf Holzträgern, welche als Hintergrundstruktur durchscheinen können. Ein gestischer Farbauftrag, der aus dem Farbkessel kommen kann oder aus der Spraydose. Fertig ist das Bild. Radikal wie die romanische Architektur der Schönthaler Klosterkirche. Renée Levi, 1960 in Istanbul geboren, in Basel arbeitend und der französischen clarté verpflichtet, war Architektin. Konträr zu vielen Laufbahnen, ist sie vom Raum zur reinen Fläche gelangt. Ihre Ausstellung Italique schreibt im Kloster Schönthal Einrichtungsgeschichte.