Mutter und Kind (Die Gattin des Künstlers), Karl Glatt, 1945

Die Basler Künstlergruppe Kreis 48 – Rückschau im Kunstmuseum Basel

29.7.2023 bis 11.2.2024
Kunstmuseum Basel | Hauptbau

Zum 75-Jahr-Jubiläum des «Kreis 48» zeigt das Kunstmuseum Basel die erste grosse Rückschau auf diese Künstlergruppe aus Basel. Kopf dieser Vereinigung war Max Kämpf. Entsprechend prägen er und seine Werke die Ausstellung. Einbesonderer Fokus gilt zudem Valery Heussler und ihrer einzigartigen surrealistischen Bildsprache. Sie ist eine (Schweizer)Entdeckung neuerer Zeit. In der Sammlungspräsentation des Kunstmuseums Basel hat Heussler bereits länger einen festenPlatz.

Der Ofenhändler, Valery Heussler, 1951
Der Ofenhändler, Valery Heussler, 1951

Die meisten der rund 40 gezeigten Gemälde und Skulpturen dieser Ausstellung stammen aus dem eigenen Bestand. Leihgaben des Kunstkredits Basel-Stadt ergänzen die Auswahl. Die Ausstellung zeigt auch den Kontext, weshalb der Kreis48 als Resultat der dynamischen Entwicklungen in der damaligen städtischen Kunstszene verstanden werden kann.

Bildnis des Malers Max Kämpf, Karl Glatt, 1942
Bildnis des Malers Max Kämpf, Karl Glatt, 1942

Ein Raum gehört den Basler Graumalern. Als solche wurden u.a. Max Kämpf und Karl Glatt tituliert, die mit ihren dunklenBildern schon vor 1948 auf sich aufmerksam gemacht hatten. In einem weiteren Raum sind Werke der heute bekannterenGruppe 33 ausgestellt – einer 1933 gegründeten Vereinigung von Künstler:innen wie Walter Bodmer, Paul Camenisch undRudolf Maeglin mit antifaschistischen Intentionen.

Ohne die Gruppe 33 ist der Kreis 48 nicht zu denken. Denn die Gründung dieser heterogenen Künstlergruppe, dieausdrücklich kein spezifisches künstlerisches Programm verfolgte, war vor allem eine Emanzipation einer nachrückendenGeneration von den damals bereits etablierten Kunstschaffenden: «Der Zusammenschluss zu einer Gruppe war eine Trotzreaktion gegen die offiziell Anerkannten», formulierte Gründungsmitglied Hans Weidmann im Rückblick und meinteneben der Gruppe 33 auch die Gesellschaft Schweizerischer Maler und Bildhauer (GSMBA) mit illustren Namen wie etwa Cuno Amiet.

Während die frühen Werke der Kreis 48-Mitglieder aus den 1930er-Jahren mitunter junge, noch suchendeKünstler:innen zeigen, markieren Arbeiten der 1950er- und 1960er-Jahre, welchen Weg sie einschlugen. Eine offizielle Auflösung des Zusammenschlusses – der 1950 in einen Verein überführt wurde – gab es nicht.

Der Kreis 48

Zur Gründungsgruppe zählten Henri Barth (gen. Bodin) (1907-1958), Jean-François Comment (1919-2002), RomoloEsposito (1913-1991), Karl Glatt (1912-2003), Max Kämpf (1912-1982), Theo Lauritzen (1911-1989), Alex Maier (1917-2005), Peter Moilliet (1921-2016), Julie Schätzle (1903-1996), Gustav Stettler (1913-2005), Paul Stöckli (1906- 1991), HansWeidmann (1918-1997). Einige Jahre später traten Valery Heussler (1920- 2007), Robert Lienhard (1919-1989), JohannAnton Rebholz (1914-2000) und Hanni Salathé (1926-2012) bei.

(Ausser Barth, Esposito, Lauritzen, Lienhard und Stettler sind alle Künstler:innen mit Werken in der Ausstellung vertreten.)

Schreibe einen Kommentar