Von Bodo Brinkmann
Die Ausstellung ¡HOLA PRADO! läuft bereits seit dem 8. April 2017
im Kunstmuseum Basel.
Die Ausstellung ¡HOLA PRADO! ist kein Katzenvideo – sie ist eher das Gegenteil.
Die Ausstellung ¡HOLA PRADO! heisst 26 Meisterwerke aus dem Prado mit 29 Basler Bildern willkommen. Deswegen lautet ihr Titel übersetzt «Hallo Prado!».
Die Ausstellung ¡HOLA PRADO! fordert zum genauen Sehen heraus; die Anstrengung belohnt sie mit visuellem Genuss.
Die Ausstellung ¡HOLA PRADO! bringt also Bilder zusammen, die einander zuvor noch nie begegnet sind (die Bilder begrüssen einander mit «Hallo», siehe oben).
Die Ausstellung ¡HOLA PRADO! zeigt einen Querschnitt durch die europäische Kunstgeschichte von 1400 bis 1800 – wie im Lehrbuch, nur knapper und prägnanter.
In der Ausstellung ¡HOLA PRADO! materialisiert sich die unverbrüchliche Freundschaft zwischen zwei grossen Kunstmuseen und zwei bedeutenden Nationen Europas.
Die Ausstellung ¡HOLA PRADO! vereint Werke von Tizian, Holbein, Murillo, Velázquez, Zurbarán, Goya, Goltzius, Rembrandt, Teniers …
Die Ausstellung ¡HOLA PRADO! hat ein Herz für Aussenseiter der Gesellschaft: Narren, Hofzwerge, Huren werden hier keineswegs marginalisiert, sondern spielen Hauptrollen.
Die Ausstellung ¡HOLA PRADO! ist immer für eine Überraschung gut: Manchmal kommt das SPANISCHE Bild aus Basel.
Die Ausstellung ¡HOLA PRADO! liefert Antworten auf die einfache Frage: Wie funktionieren eigentlich Bilder?
Die Ausstellung ¡HOLA PRADO! hinterfragt das Christentum. Oder vielmehr: Sie LÄSST den Maler Zurbarán das Christentum hinterfragen.
Die Ausstellung ¡HOLA PRADO! ist appetitanregend, weil ihre Stillleben saftiges Edelgemüse wie die spanische Artischocke, schmackhafte Pilze und Brombeeren zeigen.
Die Ausstellung ¡HOLA PRADO! zeigt auch Werke von Malern, deren Namen Sie wahrscheinlich noch nie gehört haben oder deren Name gar nicht bekannt ist.
Wenn diese Aussagen erscheinen, ist die Ausstellung ¡HOLA PRADO! bereits von fünfundzwanzigtausend Menschen besucht worden.
Die Ausstellung ¡HOLA PRADO! schliesst unwiderruflich am
20. August 2017.
*In grösster Hochachtung und mit einer tiefen Verneigung vor
Hans Magnus Enzensberger, dem unübertrefflichen Rhapsoden der Titanic (16. Gesang).
Bodo Brinkmann ist Kurator der Ausstellung.