Schaulager Basel

15. Juni – 16. November 2025

Die Laurenz-Stiftung, Schaulager Basel freut sich, mit Bass (2024) eine der neusten Arbeiten des viel- fach ausgezeichneten Künstlers und oscarprämierten Filmregisseurs Steve McQueen anzukündigen. Im Juni 2025 kehrt der Künstler mit seiner bisher abstraktesten Arbeit ins Schaulager zurück, 12 Jahre nach seiner wegweisenden, als Kinostadt konzipierten Ausstellung, die mit mehr als 20 Video- und Filminstallationen einen Überblick über das Schaffen McQueens bot. Bass ist ein raumgreifendes, spe- ziell auf die Gebäudearchitektur abgestimmtes Werk, dessen Entstehung massgeblich von McQueens Interesse an Licht, Farbe und Klang sowie deren Einfluss auf unsere körperliche Wahrnehmung von Raum und Zeit inspiriert ist.

Bass ist im gleichen Masse immersiv wie radikal immateriell und besteht genau genommen nur aus Farbe und Sound: Tiefe Bassfrequenzen erklingen im Raum – mal lauter, dann wieder leiser, sind sie als einzelne Töne oder als Spur einer Melodie zu hören. Gleichzeitig wird der Raum mit farbigem Licht geflutet, wel- ches langsam, beinahe unmerklich das gesamte wahrnehmbare Farbspektrum von Tiefrot bis nahezu Ultraviolett durchläuft. Licht und Sound ziehen einen mit dem Betreten des Schaulagers sofort in ihren Bann. Die überwältigende Wirkung der Arbeit wird durch die schiere Grösse ihrer Ausbreitung multipli- ziert: Bass nimmt den monumentalen Innenraum des Schaulagers mit seiner gesamten Höhe des Luft- raums und der Breite der Ausstellungsflächen in Besitz. Dieses Raumvolumen wird damit zum Resonanzkörper für eine temporäre Intervention, die dazu einlädt, sich auf die unmittelbare, kraftvolle Erfahrung einzulassen. Die Tonspur von Bass entstand in Zusammenarbeit mit einer intergenerationalen Gruppe von Musikerinnen und Musikern der Schwarzen Diaspora ter der Leitung von McQueen sowie dem renommier- ten Bassisten Marcus Miller, der Meshell Ndegeocello und Aston Barrett Jr. (beide elektrischer Bass), Mamadou Kouyaté (Ngoni, ein traditionelles westafrikanisches Saiteninstrument) und Laura-Simone Martin (akustischer Kontrabass) als weitere Koryphäen dazuholte. McQueens Faszination für den Bass ist kein Zufall: In der Black Music verwurzelt, symbolisiert das Instrument eine tiefe Verbindung zur eigenen Geschichte und kulturellen Identität. Es ermöglicht die Artikulation von Emotionen, die schwer in Worte zu fassen sind und sorgt als Fundament vieler Kompositionen für Stabilität und spürbare Tiefe.

Bass ist eine gemeinsame Auftragsarbeit der Laurenz-Stiftung, Schaulager und der Dia Art Foundation in New York. 2022 wurde McQueen eingeladen, ein neues Projekt zu entwickeln, welches zunächst in einem der Räume der Dia Art Foundation und später im Schaulager gezeigt würde. Inspiriert von der untergeschossigen Säulenhalle der Dia Beacon beschloss McQueen, anders als erwartet, keinen Film zu realisie- ren, sondern eine temporäre Intervention zu schaffen, die ausschliesslich aus Licht und Klang besteht. Nachdem Bass 2024 erstmals in der Dia Beacon präsentiert wurde, wird das Werk 2025 auf die beeindruckende Architektur des Schaulagers abgestimmt.

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