In einer Weltpremiere zeigt die Fondation Beyeler erstmals eine repräsentative Auswahl surrealistischer Meisterwerke der Collection Hersaint. Die Ausstellung umfasst rund 50 Schlüsselwerke von Künstler:innen wie Max Ernst, Salvador Dalí, René Magritte, Joan Miró, Pablo Picasso, Man Ray, Dorothea Tanning, Toyen sowie Balthus, Jean Dubuffet, Wifredo Lam, und vielen anderen. Die Ausstellung greift zentrale Themen des Surrealismus auf, wie beispielsweise die Nacht, den Traum, das Unbewusste, die Verwandlung oder den Wald als Ort des Rätselhaften.

Fondation Beyeler
16.02.2025 – 04.05.2025

Raphaël Bouvier ist Senior Curator an der Fondation Beyeler.
Raphaël Bouvier ist Senior Curator
an der Fondation Beyeler.

Von Raphaël Bouvier

Begründet wurde die Collection Hersaint durch Claude Hersaint (1904, São Paulo – 1993, Crans-Montana), einem der frühesten und bedeutendsten Sammler der Kunst des Surrealismus. In Brasilien aufgewachsen und dann nach Paris übersiedelt, erwarb er dort 1921 im Alter von 17 Jahren sein erstes Gemälde von Max Ernst. Daraus entwickelte sich eine lebenslange Leidenschaft für die Kunst, die in eine der bemerkenswertesten Sammlungen surrealistischer Malerei mündete. Heute umfasst die Collection Hersaint rund 150 Werke, darunter auch eines der wichtigsten Ensembles von Werken Max Ernsts in Privatbesitz. Zeitlebens war Claude Hersaint mit vielen Künstlerinnen und Künstlern befreundet und unterstützte sie. Sein Enthusiasmus und Engagement für die Kunst übertrugen sich auch auf seine Frau Françoise und seine Tochter Evangéline.

Unter den zahlreichen Hauptwerken der Collection Hersaint findet sich Max Ernsts ausdrucksvoller Hausengel (Der Triumph des Surrealismus) von 1937, der zu einer Ikone des Surrealismus schlechthin avanciert ist. Salvador Dalís rätselhaftes und abgründiges Gemälde Das finstere Spiel von 1929 verkörpert die Quintessenz seiner Kunst mit ihrer Hinwendung zu erotischen und psychologischen Tabus. Präsentiert wird auch Balthus’ Passage du Commerce-Saint-André (1952–1954), jenes monumentale Meisterwerk des Künstlers, das seit vielen Jahren als Dauerleihgabe in der Fondation Beyeler zu bewundern ist. Mit Dorothea Tanning und Toyen sind zudem zwei zentrale Surrealistinnen mit charakteristischen Werken vertreten, die so gut wie noch nie öffentlich gezeigt wurden.

Claude, Françoise und Evangéline Hersaint verband eine lange freundschaftliche Beziehung zu Ernst und Hildy Beyeler. So werden die Gemälde der Collection Hersaint in der Ausstellung im komplementären Dialog mit zentralen Werken der Sammlung Beyeler präsentiert.

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