InnenWelten
Schenkung Betty und Hartmut Raguse-Stauffer
15.09.2018 – 06.01.2019
Seit 2014 hat das Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel im Rahmen einer Schenkung von Betty und Hartmut Raguse-Stauffer rund 300 Werke auf Papier vor allem aus den Bereichen des Expressionismus und der zeitgenössischen Kunst entgegennehmen können. Diese Schenkung spiegelt eine 40 Jahre dauernde bemerkenswerte Sammlertätigkeit wider. Sie ist nicht nur Zeugnis einer unbedingten Liebe zur Kunst mit ausgeprägtem Sachverstand und feinem Gespür für Qualität, ist sie gleichzeitig Ausdruck der innigen Verbundenheit zweier Menschen, die ein grosses Stück ihres Lebensweges gemeinsam beschritten haben. Mit einer Ausstellung von rund 70 Zeichnungen und Aquarellen aus dieser Schenkung würdigt das Kunstmuseum Basel einerseits das grosszügige Engagement des Stifterpaares, andererseits ist sie auch eine Hommage an die 2015 verstorbene Betty Raguse-Stauffer.
Das erste Werk, eine Zeichnung von A. R. Penck, erhielten Betty und Hartmut Raguse-Stauffer anlässlich ihrer Hochzeit im Jahr 1976. Schon im folgenden Jahr kam mit dem Erwerb einer Radierung von Emil Nolde ein weiteres Werk in die Sammlung, dem noch zahlreiche folgen sollten. Bereits in dieser frühen Zeit kristallisierten sich die beiden Hauptinteressen der Sammler heraus: Zum
einen galt ihre Liebe den Künstlern des Expressionismus, zum anderen verfolgten sie die Entwicklungen in der zeitgenössischen Kunst und begeisterten sich vor allem für figurativ arbeitende Künstler wie A. R. Penck, Jonathan Borowski, Marlene Dumas und Rosemarie Trockel. Die dem Sammlerpaar ebenfalls wichtigen Schweizer Künstler der 1980er-Jahre wie Silvia Bächli, Miriam Cahn und Josef Felix Müller schenkte es dem Aargauer Kunsthaus in Aarau.
Entscheidend für Betty und Hartmut Raguse-Stauffer war nicht, bestimmte Künstler oder künstlerische Positionen zu sammeln. Ausschlaggebend war vielmehr das einzelne Werk, das konkrete Motiv, in dem sich die persönlichen Vorlieben und Interessen der Sammler gespiegelt finden: existenzielle menschliche Erfahrungen wie Liebe und Tod, Religion und Spiritualität sowie die Musik. Hartmut Raguses Tätigkeit als Theologe und Psychoanalytiker, aber auch als passionierter Musiker sowie der Beruf seiner Frau als Psychoanalytikerin zeichnen sich in der Wahl der Blätter ab.