Verrückt normal – Geschichte der Psychiatrie in Basel

Historisches Museum – Barfüsserkirche

19.09.2024 – 29.06.2025

Was erscheint uns als «normal», als «nicht normal» oder als
«verrückt»? Wo liegt die Grenze zwischen psychisch gesund und psychisch krank und wie verschob sie sich im Lauf der Zeit? Ihren Ursprung fand die moderne Psychiatrie im Zeitalter der Aufklärung. Ab dann betrachtete man unangemessenes Verhalten oder «Wahnsinn» nicht mehr als Strafe Gottes und Ausdruck des Dämonischen, sondern als Krankheit. In der Folge wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts moderne Heil- und Pflegeanstalten gegründet, so auch die Friedmatt in Basel, die 1886 eröffnete.

Patientinnen bei der Arbeit, um 1930
Patientinnen bei der Arbeit, um 1930

Die Sammlung der Friedmatt und ihrer Nachfolgeinstitutionen bildet den Ausgangspunkt der Ausstellung «verrückt normal» im Historischen Museum Basel. Sie zeigt, wie sich Therapiemethoden, Testverfahren und Diagnosestellung in den vergangenen 150 Jahren verändert haben. Wie auf der Suche nach den Ursachen psychischer Erkrankungen und nach Heilmethoden viele Wege erprobt wurden, darunter auch solche, die uns aus heutiger Sicht unverständlich sind. Und sie erzählt von Krankengeschichten aus der Basler Klinik, Therapieverläufen und menschlichen Schicksalen.

Auch heute stellen psychische Erkrankungen eine grosse Herausforderung dar. Macht unsere Zeit uns krank? Was bewirken Medikamente? Braucht es Zwang? Und: Welche Psychiatrie würden wir uns wünschen? Zu diesen und anderen Fragen kommen in der Ausstellung Betroffene und Fachleute zu Wort.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm aus Führungen, Abendtalks und Podiumsgesprächen begleitet. Ein Podcast erzählt zudem die Geschichten von neun Menschen, die zwischen 1879 und 1984 in der Basler Psychiatrie waren. 

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